„Wasserpfeifen? Das sind doch diese Dinger, mit denen die Kiffer ihr Zeug rauchen!“ Falsch gedacht! Ganz so einfach ist es nicht. In diesem Artikel erklären wir den Unterschied zwischen Shishas und anderen Rauchgeräten. Außerdem zeigen wir, dass der fruchtig duftende Dunst des Wasserpfeifentabaks praktisch gar nichts mit Cannabis zu tun hat.
Die Shisha
Die orientalische Wasserpfeife wird Shisha genannt. Das Wort stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie ‚Glas‘ oder ‚Flasche‘. Damit beschreibt die Bezeichnung nicht nur die Form des Körpers der Pfeife, sondern auch das Material.
Es wird vermutet, dass die traditionellen Rauchgeräte aus dem Gebiet des heutigen Irans (damals Persien) oder dem Norden Indiens stammen. In beiden Regionen sind die Wasserpfeifen anzutreffen – wenn auch mit regionalen Abweichungen in Form und Funktionsweise.
Das, was wir heute als Shisha bezeichnen und in Online Shops kaufen können, entstand jedoch wahrscheinlich im alten Persien. Der Aufbau ist mittlerweile mehr als 500 Jahre alt. Hersteller wie wookah orientieren sich auch heute noch an den traditionellen Designs.
Wasserpfeifen erzeugen keinen Wasserdampf
Entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben, dass eine Wasserpfeife ihren Namen daher hat, dass sie Wasserdampf erzeugt, entsteht der Rauch tatsächlich durch Verbrennung. Und das, klassischerweise durch einen speziell zubereiteten Pfeifentabak.
Dieser wird mit einem kleinen glimmenden Stück Kohle erhitzt, das sich auf einem Sieb über dem Tabak befindet. Beim Zug an dem am Flaschenkörper angebrachten Schlauch zieht der Unterdruck die Umgebungsluft an der Kohle vorbei. Dadurch erhitzt sich die Luft und verbrennt den Tabak. Der Unterdruck zieht den dadurch entstehenden Rauch in den mit Wasser gefüllten Flaschenkörper. Durch den Schlauch gelangt dieser Rauch dann in Mund, Rachen und Lunge des Rauchers.
Die Rolle des Wassers
Wenn das, was wir beim Rauchen einer Wasserpfeife einatmen, kein Wasserdampf ist, wofür brauchen wir dann das Wasser? Theoretisch benötigen wir dieses zum Rauchen des Tabaks gar nicht. Eine Shisha kann auch ohne den gefüllten Flaschenkörper geraucht werden. Doch dann wird der Rauch kratzig, ist viel zu heiß und enthält noch mehr Kondensat. Letzteres ist das, was das Rauchen so schädlich macht. Das Wasser hat also drei wichtige Aufgaben:
- Kühlung des Rauchs
- Verbesserung der Verträglichkeit
- Filterung des Kondensats
Punkt (3) sollte nicht als Argument dafür gebraucht werden, dass der Rauch einer Wasserpfeife ‚gesünder‘ ist als der, einer Zigarette. Das ist nämlich nicht der Fall.
Der Tabak
Der Tabak für eine Shisha besteht aus den getrockneten und fermentierten Blättern und Stielen der Pflanzen-Gattung Nicotiana. Das ist dieselbe Gattung, die auch zur Herstellung von Zigarettentabak genutzt wird. Jedoch enthält der Tabak noch Glyzerin.
Dieses Feuchthaltemittel ist unter anderem dafür verantwortlich, dass der Rauch einer Shisha so dicht ist. Außerdem verhindert das Glyzerin, dass der Tabak beim Rauchen zu schnell abbrennt. In Deutschland ist der Verkauf von Tabak mit einem Feuchtigkeitsgehalt von maximal 40 Prozent legal.
Zusätzlich enthält der Tabak noch Aromastoffe und Zusätze wie Honig und Rosenwasser. Hierdurch wird ein aromatischer und süßer Duft erzeugt. Der Tabak, der in einer Shisha geraucht wird, enthält außer Nikotin keine weiteren abhängigkeitserzeugenden Stoffe. Cannabis ist in den Zubereitungen nicht zu finden. Der Verkauf wäre in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt ohnehin illegal.
Darum sind Shishas so beliebt
In den letzten zehn Jahren gab es einen starken Zuwachs bei den Shishabars. Das sind kleine, gemütliche Cafés, in denen man Pfeifen und Tabak von einer Karte auswählen und bestellen kann. Der Kellner serviert einem dann die Bestellung und man kann genüsslich den orientalisch anmutenden Rauch genießen.
Vor allem, weil das Zusammenkommen in einer solchen Bar sehr gesellig ist, sind Shishabars sehr beliebt. High wird man von dem Rauch nicht. Das Rauchen von Cannabis ist in den Shishabars nicht gestattet. Für den Konsum von Cannabis würden diese traditionellen Rauchgeräte ohnehin keinen guten Dienst tun.
Cannabis: Bongs, Handpfeifen und Vaporizer
Das Rauchen von Cannabis erfolgt in der Regel mit einem dafür typischen und geeigneten Rauchgerät. Die Bong ist eine Pfeife, die wie eine Shisha mit Wasser gefüllt werden kann. Allerdings ist eine Bong so gebaut, dass man mit möglichst wenig Aufwand eine große Menge Rauch in sehr kurzer Zeit einatmen kann. Von Genuss – wie bei einer Shisha – kann hier keine Rede sein.
Handpfeifen sind dagegen kleine handliche Pfeifen, die ein wenig wie die klassische Tabakpfeife eines Großvaters aussehen. Auch mit diesen ist es möglich, innerhalb einer kurzen Zeit eine große Menge Material zu verbrennen und den Rauch so schnell wie möglich einzuatmen.
Vaporizer sind in den letzten Jahren unter Cannabis-Konsumenten sehr beliebt geworden. Diese elektrischen Geräte verbrennen die Hanf-Blüten nicht, sondern erhitzen diese auf eine Temperatur, bei der die organischen Stoffe noch nicht verbrennen. Lediglich die Wirkstoffe des Hanfes verdampfen und können so ohne schädliches Kondensat eingeatmet werden. Optisch sind sie der aktuell sehr beliebten E-Zigarette ähnlich.
Fazit
Der Unterschied zwischen einer Shisha und allen Möglichkeiten, Cannabis zu konsumieren ist vor allem der, dass beim Cannabis-Konsum möglichst schnell und effizient geraucht werden soll. Im Gegensatz dazu steht das Rauchen einer orientalischen Wasserpfeife vor allem unter der Prämisse, eine gute Zeit zu verbringen und den Geschmack des aromatisierten Tabaks zu genießen.