Die North Data GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Firma, die Wirtschaftsinformationen, hauptsächlich geht es um finanzielle Kennzahlen, anderer Firmen sammelt und diese ihren Nutzern zur Verfügung stellt. Die Firma wurde 2011 von Frank Felix Debatin, Unternehmer und Mathematiker, gegründet. Die Firma existierte zuerst unter dem Namen Biz-Q UG. Nach der Beteiligung an der Gesellschaft von Karweg Ventures und der Kölmel Management Group wurde die Biz-Q UG schließlich in North Dakota GmbH umbenannt. Nach eigenen Angaben besteht die North Data aus wenigen Mitarbeiten, die hauptsächlich im Home Office beschäftigt sind.
Die North Data GmbH nutzt Pflichtveröffentlichungen und Handelsregisterbekanntmachungen. Durch bestimmte Methoden werden die Daten aufbereitet, in Bezug zueinander gebracht und anschließend werden die so gesammelten Informationen zu einer Firma veröffentlicht. Die North Data arbeitet unter anderen mit der Big-Data-Verarbeitung. Große Datenmengen können mit Hilfe von bestimmten Datenspeicher- und Analyse-Systemen gut verarbeitet werden und anschließend für Statistiken oder Visualisierungsprogramme nutzbar gemacht werden.
Deutsche Wirtschaftsauskunfteien, Versicherungen oder auch Strafbehörden nutzen die gesammelten Daten der North Data GmbH. Die North Data erfreut sich besonderer Beliebtheit, da sie die Daten, durch ihre Methoden der Big-Data-Verarbeitung und unter der Einbindung von künstlicher Intelligenz, aufschlussreicher gestalten kann, als es zum Beispiel bei dem Verlag Bundesanzeiger der Fall ist.
Finanzierung von North Data
Die North Data GmbH bietet ihre gesammelten Informationen nur zum Teil kostenlos an. Es gibt einen so genannten Premium Service. Dieser Service ist kostenpflichtig. Dem Nutzer werden weitere Informationen und bestimmte Funktionen zur Verfügung gestellt. Zudem hat er die Möglichkeit, durch eine erweiterte Suchfunktion konkret nach zum Beispiel der geographischen Lage von Firmen, nach bestimmten Branchen oder finanziellen Kennzahlen, zu suchen.
Da die North Data GmbH fortlaufend Daten sammelt, aktualisieren sich auch die Angaben auf deren Homepage. Wer die aktuellen Daten in seine Datenbanken oder Systeme integrieren möchte, muss den Data-Service nutzen. Auch dieser ist kostenpflichtig.
Die North Data GmbH investiert kein Geld in „fremde“ Daten, was bedeutet, dass sie keine Informationen über eine bestimmte Firma von anderen Anbietern bezieht. Die ihnen zur Verfügung stehenden Daten sind alle frei zugänglich, zum Beispiel die Pflichtveröffentlichungen im Bundesanzeiger, Daten aus dem Handels- oder Insolvenzregister. Diese Daten sind bereits ohne die North Data GmbH frei für jeden einsehbar.
Die North Data nutzt im Anschluss einen vollautomatisierten Prozess, um neue Erkenntnisse aus den gesammelten Daten zu ziehen und diese den Usern anschaulicher, einfacher zu verstehen und aussagekräftiger, darzustellen.
Sperrung und Löschung von Daten
Die North Data GmbH behält sich vor, die veröffentlichten und gesammelten Daten nur auf Anfrage zu sperren oder zu löschen.
Personenbezogene Daten können nur dann gesperrt werden, wenn die Daten veraltet sind oder eine besondere Schutzbedürftigkeit der entsprechenden Person notwendig ist.
Einträge zu einer Firma können gelöscht werden, wenn auch hier die Daten veraltete sind. Eine weitere Voraussetzung Firmen-Daten löschen zu können, ist gegeben, wenn die Firma nur einen Vertreter hat, kein Kundenverkehr besteht, keine Impressumsangabe auf der Homepage vorgeschrieben ist und keine Firmenverflechtungen bestehen. Wie auch bei den Privatpersonen, kann eine besondere Schutzbedürftigkeit der Firma Anlass zur Sperrung geben.
Wenn allses nichts hilft und das Unternehmen Deine Daten nicht löschen möchte hilft Euch das Löschformular von Google.
Bildquelle: Comfreak_pixarbay
7 comments
Früher in der DDR nannte man derlei Methoden „bespitzeln“ und wurde von der Stasi durchgeführt. Heute regt sich darüber verwunderlicherweise kaum noch einer auf und geht auf die Straße und brüllt „Stasi raus!“.
@Bürger
Die Daten sind für jedermann auch ohne Northdata öffentlich und kostenlos im Internet einsehbar. Northdata bereitet nur die Zusammenhänge auf. Dass der Gesetzgeber die Daten öffentlich bereitstellt, hat etwas mit Gläubigerschutz zu tun – und wurde – so vermute ich – im Endeffekt sogar von der Wirtschaft selbst so gewollt.
@Tobias, das stimmt so nicht. Keine der Daten sind mit einer einfachen Google Suche abrufbar. Frank Felix Debatin mit seiner Northdata GmbH macht dies hingegen möglich. Jeder hat Recht auf Privatsphäre. Ich denke außerdem, dass es abmahnwürdig ist, mit den Namen fremder Personen für seine Dienstleistungen zu werben. Hat hier jemand Erfahrungen?
Northdata weigert sich auf meine Anfrage mitzuteilen welche „Nachweise“ erforderlich sind um die „Besonderere Schutzbedürftigkeit“ nachzuweisen. Der Kontakt über info@northdata.de hat bisher nur das Informationsblatt gebracht, das auch öffentlich verfügbar ist. Über die Telefonnummer +4940609414320 gibt es nur ein Anrufbeantworter. Jetzt probiere ich die Beschwerde über den Datenschutzbeauftragten. Bei keiner anderen der ähnlichen Services war dies notwendig! Danke für den Tipp zu Google.
Hier mein Tipp: https://www.verbraucherzentrale.de/musterbriefe/digitale-welt/datenschutz-35853 Das sollte klappen 🙂 Gruß Walter H
War bei mir leider auch so. Google reagiert nicht und North Data schickt nur dieses Informationsblatt. Wegen mir können sie meine Firmendaten ja haben, aber ich möchte nicht, dass Google diese Daten einfach so auslesen kann. Beim Bundesanzeiger geht das ja auch nicht einfach so. Es wäre so einfach, einfach ein noindex-Meta-Tag setzen…
Meine Erfahrungen mit northdata.de bestätigen, die negativen Kommentare, die ich hier vorgefunden habe.
Ich selbst habe das Portal northdata.de um Löschung meines Firmeneintrags gebeten, welches bereits vor knapp 7 Jahren aus dem Handelsregister gelöscht wurde. Bei einem anderen ähnlichen Portal hat dies problemlos geklappt. Bei northdata hingegen erhielt ich auf 5 E-Mails stets eine knappe und standardiserte Antwort „bitte beachten Sie das beigefügte Informationsblatt“ oder „wir können Ihrer Anfrage leider nicht entsprechen und verweisen auf das Ihnen vorliegende Informationsblatt.“ Und das obwohl ich in zwei der E-Mails ausführlich auf die Punkte des „hochheiligen“ Informationsblattes eingegangen bin und die Gründe aufgeführt habe, weshalb ich keine Vernetzung meiner Person mit diesem veralteten Firmeneintrag wünsche.
Mein Eindruck ist, dass die Antworten von northdata genauso automatisiert sind, wie das System hinter Ihrer Internetseite.
Da auch die Drohung rechtliche Schritte einzuleiten zu keinem Ergebnis führte, habe ich nun beschlossen einen Antwalt einzuschalten, der sich um die Angelegenheit kümmern wird.
Mich wundert allerdings, weshalb northdata.de in der aktuellen Form überhaupt existiert. Die grafische Darstellung zeigt den Namen der Person (mit einem Profil-Symbol, das aus Social Media Profilen bekannt ist) und von dem Namen ausgehend die Vernetzung zu Firmen mit denen die Person in Verbindung steht. Meines Erachtens impliziert diese Darstellung das Profil einer natürlichen Person und sollte daher datenschutzrechtlich auch entsprechend behandelt werden. Ohne eine vorherige Einwilligung sollten Personennamen und deren Verflechtungen zu Unternehmen so nicht dort erscheinen.
Vielleicht finden sich ja motivierte Abmahnanwälte die Lust haben dagegen vorzugehen.