Von Zuhause aus arbeiten war für viele ein Wunschgedanke, bis es durch die Pandemie praktisch zur Norm wurde. Wo 2019 Deutschland beim Thema Homeoffice noch Entwicklungsland war, arbeitete im März 2020 schon fast jeder zweite Erwerbstätige ganz oder teilweise in den eigenen vier Wänden. Auch nach der Krise wollen viele Unternehmen ihren Beschäftigten eine flexiblere Arbeitsortswahl ermöglichen.
Kurios: Viele Deutsche wollen zurück ins Büro! Weniger als 20% möchten ganz und gar zuhause bleiben, die Mehrzahl wünscht sich jedoch die Möglichkeit, dies nach Belieben zu tun. Warum wieder ins Büro? Als Hauptgründe wurden fehlende soziale Kontakte, geringere Produktivität und Karriereängste genannt. Damit die Arbeit im Homeoffice, ob freiwillig oder situationsbedingt, reibungslos funktioniert, haben wir einige Tipps zusammengestellt.
Die richtige Technik
Ein wichtiger Grund für geringe Produktivität im Homeoffice ist die zu Verfügung stehende Technik. Der Wunsch auf Arbeit im Büro hängt häufig damit zusammen, dass dort die bessere Hardware bereitgestellt wird, sei dies Doppel- oder Dreifachmonitore, Docks für Laptops oder bessere Tastaturen und Mäuse. Wer „nur“ ein Notebook mit nach Hause nehmen kann, ist hier im Nachteil. Sprecht Eure Arbeitgeber unbedingt darauf an und bittet um das entsprechende Zubehör – Selbst wenn es der vertraute Drehstuhl ist!
Hiermit einher geht die korrekte Einrichtung des Arbeitsplatzes. Ergonomie wird in Unternehmen inzwischen großgeschrieben und auch daheim sollte der Fokus darauf liegen, körperlich und geistlich gesund zu bleiben. So attraktiv es auch wirken mag, mit dem Notebook auf dem Sofa zu liegen, bei über 8 Stunden Arbeit im Liegen stellt Euch euer Körper in Zukunft eine saftige Rechnung aus. Also auch im Homeoffice einen vernünftigen Schreibtisch, Stuhl und Monitore in Augenhöhe mit ausreichend Abstand!
Trennung zwischen Job und Privatleben
Insbesondere die jüngere Demographie zwischen 18 und 29 beklagt, dass bei der Heimarbeit die klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben verloren geht. Das ist kein Wunder, schließlich wird daheim das Arbeitsverhalten kaum oder gar nicht kontrolliert und die Umgebung lockt mit reichlich Ablenkung. Aus dem kurzen, routinemäßigen Kontrollieren des Smartphones werden 5 Minuten, aus denen wird schnell eine halbe Stunde. Aber auch das Gegenbeispiel sorgt bei vielen für Stress, denn wenn der eigene Arbeitsplatz zuhause liegt, wird leicht mehr gearbeitet als nötig, schließlich muss man nur kurz an den Arbeitsrechner und kann direkt loslegen. Wie so oft liegt hier die Antwort in der gesunden Mitte: Der tatsächliche Arbeitsplatz sollte so frei wie möglich von Ablenkungen sein, aber man sollte regelmäßig und gewissenhaft Pausen machen. Oft reicht es, den Schreibtisch mitsamt Arbeitsrechner in einem anderen Raum als den Fernseher aufzustellen, das Handy nur in den Pausen zu checken und sich selbst Produktivitätsziele zu setzen. Wer hierfür Hardware, Verlängerungen oder sonstige Peripherie benötigt, sollte wieder in erster Instanz zum Arbeitgeber gehen.
Rituale bzw. Routine hilft ungemein bei der Verbesserung der Produktivität und dadurch, dass der morgendliche Arbeitsweg sowie die spätere Heimreise entfällt, kann man sich mental nur schwer in den richtigen Gedankengang bringen, deshalb: Genießt die Heimarbeit soweit möglich, aber seht sie auch als Arbeit an!