Wer an Ostern denkt, hat automatisch ein Bild bunt bemalter Eier vor seinem inneren Auge. Aber kaum jemand weiß, woher der Brauch mit dem Ostereiern eigentlich stammt. Dabei sind die Hintergründe aus geschichtlicher sowie kultureller Sicht spannend. Hier erfahren Sie, warum heute noch kleine und große Menschen Hühnereier bemalen, essen und an das Ostergesteck hängen.
Wer nicht die Möglichkeit hat, Ostereier zu verstecken kann auch Frohe Ostern Bilder zum Verschicken nutzen.
Religiöse Hintergründe des Ostereis
Im Christentum ist das Ei ein klassisches Symbol für die Auferstehung von Jesus, dem Sohn Gottes. Der Grund dafür ist simple: Von außen scheint die Schale eines Eis hart, tot und durch und durch unspektakulär. Doch in seinem Inneren wächst das Leben eines Kükens. Wo die Verbindung zum Tod bzw. zur Auferstehung Jesus herkommt, können Sie sich vielleicht schon herleiten: Die Eierschale steht symbolisch für das Grab des Heiligen, der am Ostermorgen wieder auferstanden ist. Heute kann man virtuelle Ostereier in Form von Ostergrüßen versenden.
Praktische Gründe
Natürlich sind nicht nur die rein religiösen Ursprünge Schuld daran, dass es bis zum heutigen Tag die beliebten Ostereier gibt. Man geht davon aus, dass bereits seit dem Mittelalter praktische Aspekte existieren, die für das Schenken des Ostereis sprechen. Früher war das Essen von Fleisch und Eiern in der Zeit vor Ostern strikt verboten. Es handelte sich um eine Art spezielle Fastenzeit, die nur kurz vor Ostern stattfand.
Die Hühner und Bauern interessierten sich allerdings wenig dafür, dass innerhalb dieser kurzen Zeit keine Eier verspeist wurden – produziert wurden die runden Leckerbissen weiterhin. Die logische Folge: Nach der österlichen Fastenzeit waren sehr viele Eier verfügbar, die man irgendwie an den Mann bzw. an die Frau bringen musste.
Die Eier sollten natürlich nicht verderben, denn gerade im Mittelalter waren frische Lebensmittel vielerorts knapp und begehrt. Mit Eiern wurde gehandelt und man wurde satt davon. Sie durften auf keinen Fall verschwendet werden! Deshalb wurden die Eier kurzerhand gekocht und dadurch länger haltbar gemacht, sodass man sie auch nach der Fastenzeit noch essen konnte.
Wurde die Pachtzins fällig, bezahlten die Landwirte diese zumindest teilweise in den beliebten gekochten Eiern. Brauchte man Geschenke, griff man ebenfalls großzügig in den Vorrat an gekochten Eiern. Waren trotzdem noch Eier übrig, wurden diese an andere Menschen aus der Gemeinde verschenkt oder zum Verzieren der Kirche, des Gartens oder des Hauses verwendet.
Warum die Eier angemalt werden
Man geht davon aus, dass die sogenannten armenischen Christen die Ersten waren, die sich gegenseitig gekochte Eier geschenkt haben. Sie standen bereits damals für die Wiedergeburt und das Leben. Man bemalte die Eier damals ausschließlich mit roter Farbe, weil Rot traditionell für das Blut Christ stand bzw. heute noch steht.
Inzwischen bemalt man Eier in allen möglichen bunten Farben, da es hübsch aussieht und vor allem Kinder glücklich macht. Kaum jemand denkt noch an die uralte Tradition oder das Blut Christi. Außerhalb von Europa gibt es allerdings immer noch Länder, wo man die Ostereier vorwiegend rot anmalt und andere Farben meidet.
Das ist vor allen in Russland und anderen östlich gelegenen Ländern Tradition. Häufig wird dort eine spezielle Batiktechnik genutzt, damit die Eier abwechslungsreich und besonders schön aussehen.
So werden die Eier heute genutzt
Natürlich werden im Supermarkt jedes Jahr um Ostern herum hartgekochte Eier angeboten, die von außen mit Lebensmittelfarbe gefärbt sind und zum Beispiel bei einem Picknick oder zum Abendbrot lecker schmecken. Allerdings gibt es auch viele Menschen, die das Osterei ausschließlich zum Dekorieren des Zuhauses oder Gartens nutzen und das Eigelb sowie das Eiweiß gar nicht verspeisen.
Dazu wird das Ei ausgeblasen. Man bohrt ein kleines Loch in die Schale und pustet hindurch. Die rohe Eimasse wird entsorgt oder zum Kochen benutzt. Anschließend bemalt man die Eier und hängt sie an den Osterstrauß, an die Büsche im Garten oder an die Fenster.