Kinder ab sieben Jahren sind bis zur Volljährigkeit nur eingeschränkt geschäftsfähig. Sie dürfen ab diesem Alter bereits selbst über ihr Taschengeld bestimmen. Eltern sind zur Sorge verpflichtet. Zu dieser gehört auch die Erziehung und Bildung im Umgang mit Finanzen. Minderjährige dürfen eine Kreditkarte für Kinder und Jugendliche nur mit der Zustimmung eines Erziehungsberechtigten beantragen.
Welche Kreditkarten gibt es?
Die Banken und Sparkassen sowie Anbieter wie Paysafe stellen bereits Minderjährigen Prepaid-Kreditkarten oder Bezahlkarten zur Verfügung, um online Einkäufe zu tätigen. Die Guthaben-Kreditkarten funktionieren auch an der Kasse zum Bezahlen der Einkäufe im Handel. Des Weiteren ist es möglich, Geld an einem Automaten abzuheben. Andere funktionieren europaweit, hier ist aber darauf zu achten, dass die Geldabhebung im Ausland, vor allem in einer Fremdwährung, zusätzlich Geld kostet.
Alle Karten haben gemeinsam, dass es sich stets um Guthabenkarten handelt, die keine Überziehung ermöglichen. Das schützt Minderjährige vor einer Ver- und Überschuldung. Prepaid-Kreditkarten enthalten eine Kreditkartennummer, einen PIN-Code und einen NFC-Chip zum kontaktlosen Bezahlen.
Kreditkarte für Kinder ab 14 Jahren mit Girokonto
Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr dürfen teils schon leichte Arbeiten verrichten, wie das Austeilen von Prospekten. Sie müssen dafür entlohnt werden, sofern es sich nicht um eine Arbeit im Rahmen des Volontariats handelt. Um den Lohn zu erhalten, haben Jugendliche das Recht, dass die Transaktion auf ihrem eigenen Jugendkonto gutgeschrieben wird. Die Prepaid-Kreditkarte ist mit einem Girokonto verbunden und das Geld, welches mit der Karte freigegeben wird, bucht das System vom Konto ab.
Prepaid-Kreditkarte ohne Girokonto
Die Prepaid-Kreditkarte ohne Girokonto erlaubt nur die Aufladung der Karte. Nur das vorhandene Guthaben auf der Karte ist für Einkäufe freigegeben. Die Karte ist bereits für Kinder ab sieben Jahren geeignet.
Paysafe-Kreditkarte ohne Wiederaufladung
Die Paysafe-Kreditkarte, welche unter anderem bei Terd erhältlich ist, ist mit einem fixen Betrag aufgeladen. Die Kreditkarte ist nicht wiederaufladbar, ähnlich wie die Kreditkarten von Visa und Mastercard, die in Supermärkten und an Tankstellen erhältlich sind. Ist das Guthaben auf der Paysafe-Kreditkarte aufgebraucht, müssen Eltern ihren Kindern eine neue Karte kaufen, die es bereits ab einem Guthabenwert von 10,00 Euro gibt.
Fallen Gebühren für Kreditkarten für Kinder an?
Ja, einige Anbieter nehmen Gebühren für die Nutzung der Kinder-Kreditkarte. Dabei wird eine einmalige Gebühr zum Erhalt der Karte fällig. Außerdem fallen Gebühren für das Aufladen an und ebenso für Behebungen an Geldautomaten. Weitere Gebühren werden für die Umrechnungen der Fremdwährungen erhoben.
Der Vergleich der Angebote lohnt. Es gibt Banken, die Kindern keine Gebühren auferlegen und die Kreditkarte für Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit gebührenfrei aushändigen. Verwaltet werden die meisten Karten über eine App des jeweiligen Anbieters oder der Bank.
Was sind Guthabenkarten und wie funktionieren sie?
Guthabenkarten sind genau genommen keine Kreditkarten im Sinne der Prepaid-Kreditkarte. Die Guthabenkarten werden von Unternehmen herausgegeben und funktionieren wie ein Geschenkgutschein. Auf der Karte ist ein bestimmter Betrag aufgeladen, die Karte ist nur beim Aussteller gültig.
Terd bietet solche Guthabenkarten beispielsweise für Unternehmen wie Netflix und Nintendo an. Mit einer Nintendo-Guthabenkarte kann das Kind nur bei Nintendo bis zum maximalen Guthabenwert einkaufen. Solche Karten sind zum Geburtstag oder zu Weihnachten angemessen. Das Kind lernt mit dem vorhandenen Betrag umzugehen und kann sich nicht verschulden. Guthabenkarten werden nicht wieder aufgeladen. Wird neues Guthaben benötigt, reicht der Kauf einer neuen digitalen Karte.