Die Aronia melancarpa oder Apfelbeere ist eine am Strauch wachsende Wildbeere, die zu der Familie der Rosengewächse gehört. Apfelbeeren wachsen an bis zu 15 m hohen winterharten Bäumen, der in Plantagen als so genannter Halbstamm gezogen wird. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts über Russland und Osteuropa nach Mitteleuropa gebracht. Seit 1976 wird die Apfelbeere, die zum Kernobst zählt, rund um Dresden angebaut. Die Pflanze ist genügsam und zeichnet sich durch eine hohe Frost Resistenz aus.
Die Aronia ist auch sehr resistent gegenüber Krankheiten und Pilzen, sodass auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln größtenteils verzichtet werden kann. Die erbsengroßen, schwarzen, häufig wachsartig überzogenen Früchte, die ab Ende August bis Oktober geerntet werden können, schmecken süßsäuerlich-herb, begleitet von einer herben Note und deutlicher Adstringens; der Mund zieht sich zusammen wenn man hinein beißt. Der Geschmack lässt sich mit unausgereiften Heidelbeeren vergleichen. Daher eignet sie sich eher für die Verarbeitung als für den Frischverzehr. Der Saft von gepressten Aronias riecht erkennbar nach bitterer Mandel. Aufgrund des hohen Anteils der farbgebenden Anthocyane wird die Frucht neben der Herstellung von Lebensmitteln auch als natürliches Färbemittel eingesetzt.
Durch die sekundären Pflanzenstoffe Anthocyane und Proanthocyanidine verfügt die Beere über eine außerordentlich starke antioxidative Aktivität.
Inhaltsverzeichnis
Was sind die Inhaltsstoffe der Aronia Beere?
Aroniabeeren bestehen aus etwa 13 – 18 % Zucker und haben einen sehr hohen Gehalt an Anthocyan, Amygdalin und Gerbstoffen. Weiterhin besitzt sie einen hohen Gehalt an Vitamin-K, Vitamin-C und Folsäure. Nach neueren Forschungen ist die Aroniabeere wegen ihres sehr hohen Gehaltes an Flavonoiden und deren Anthocyanidinen (Anthocyanidinen sind eine Form der Anthocyane eine besondere Form der Flavonoiden) unter Gesundheitsgesichtspunkten zu beachten. Denn Anthocyanidine sind starke Antioxidantien, die freie Radikale sowie reaktive Sauerstoff- und StickstoffmolekĂĽle “fangen”, die das Erbgut (DNA), EiweiĂźe (Proteine) oder Fette (Lipide) schädigen können und damit auch krebsvorbeugend wirken.
Welche Sorten gibt es?
Einige Sorten stammen von ausgesuchten Wildformen der Pflanze und aus Kreuzungen verschiedener Sorten. Zu den wichtigsten Sorten zählen:
- “Nero” (aus Tschechien) 30% Mehrertrag gegenĂĽber Wildfrucht, hoher Gehalt an Vitamin C, Fruchtgewicht: 100-150mg; reift spät
- “Rubina” (Kreuzung aus russischer und finnischer Sorte) -> sehr frosthart; Fruchtgewicht 120-180mg; reift frĂĽh
- “Viking” (aus Finnland) ähnlich hoher Ertrag wie Nero; Fruchtgewicjht: 150mg
- “Kurkumäcki” (aus Finnland)
- “Hugin” (aus Schweden)
- “Fertödi” (aus Ungarn)
- “Aron” (aus Dänemark)
Wie kann man Aronia Beeren verwenden?
Zum Roh essen sind die Beeren weniger geeignet. Eine Verwendung ähnlich der Preiselbeere ist jedoch gut möglich in Säften, Gelees und Konfitüren sowie als Komponente in Saucen. Als Zugabe in Müsli. Gelegentlich wird der Saft auch zum Färben und Aromatisieren von Zubereitungen mit anderen Früchten verwendet, so zum Beispiel mit Erdbeeren in Konfitüren, Säften und Speiseeis. Weiter Verwendung in: Desserts, Kuchen, Muffins, Eiscremes, Salaten, Quarkspeisen, Chutnys, Marmeladen und Likören.
Welche Aronia Produkte gibt es?
- Aroniasaft
- Aroniatee
- Aroniaaufstriche (KonfitĂĽre)
- Aronia-SĂĽĂźigkeiten
- Aroniawein und —Likör
- Getrocknete Aroniabeeren (auch schokoliert)
- Getrocknete Aroniabeeren als Zugabe ins MĂĽsli
- (Saftgewinnung Ausbeute: 75% und 80% durch Einfrieren der Beeren bei Temp.: -5°C,
- kann das Ergebnis um 6% gesteigert werden)
- Aroniabeeren werden bisher in Reformhäusern, Biomärkten und Onlineshops vertrieben.
Wie gesundheitfördernd sind Aronia Beeren?
- Hoher Anteil an gesundheitsfördernden Antioxidantien
- Hoher Anteil an Vitamin-K, Vitamin-C und Folsäure
- Besitzt im Gegensatz zu anderen BeerenfrĂĽchten( Blaubeere, Cranberry, Preiselbeere) einen FĂĽnf mal so hohen Wert an phenolischen Verbindungen.
- In verfahrenstechnischen Prozessen können die Pressrückstände der Aroniabeere weiterverarbeitet werden und in anderen Lebensmitteln ihren Einsatz finden.
- Schon bei den Indianern war diese Frucht ein Heilmittel, in Osteuropa wird diese ebenfalls so gesehen.
- Neuartiges Lebensmittel, welches seinen Trend sowohl in der Gesundheitsförderung, als auch in der Küche findet.
- Interessant für Kunden: Bio- und Reformhäuser, Müsli, Saftproduktion, Konfitüre, Backwaren, Tee, Quarkspeisen, Eisproduktion
Allerdings ist der Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig. Die getrockneten Früchte haben einen sehr herben Geschmack, diese sind nicht mit der herkömmlichen Beerenfrucht zu vergleichen, die ja eher süß-säuerlich schmeckt. Im Geschäft werden diese daher schokoliert verkauft, um sich den westlich geprägten Geschmack anzupassen. Zum Backen und Kochen eignen sie sich als Würzzutat oder Beilage sehr gut.
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Textquellen: Lebensmittellexikon.de, Biothemen.de
